Warum der aktuelle Bullenmarkt noch eine Strecke vor sich hat, erklärt der FOCUS-MONEY-
Kolumnist KEN FISHER in der Ausgabe 2/2022:
„Aktien verhalten sich so, wie wir es am wenigsten erwarten und wie es rückblickend erschreckend
rational war. Was derzeit niemand erwartet und was daher höchst wahrscheinlich ist, sind zwei oder
drei weitere gute Wachstumsjahre. Meine Prognose für 2022 lautet daher: ein bis zum Sommer
oftmals ängstlicher globaler Aktienmarkt mit Seitwärtsbewegungen, auf den ein kräftiger
Schlusssprint folgt, der 2022 ein zweistelliges Wachstum beschert“.
Des Weiteren erwähnt Ken Fisher, dass Prognosen für das Jahr 2022 einen flachen Verlauf oder eine
leichte Steigerung erwarten. Aber die Aktienmärkte „machen“, was nur wenige begreifen. Covid-19,
Inflation, steigende Energiepreise und weitere Sorgen fegten den übertriebenen Optimismus vom
Jahresbeginn 2021 weg.
Politischer Stillstand:
Die Aktien dümpeln in den meisten ersten Jahreshälften eines zweiten Amtsjahres von US-
Präsidenten seitwärts vor sich hin. In den vierten Quartalen des zweiten Amtsjahres stiegen sie
jedoch in 83 % der Jahre, da sie die Midterm-Wahlergebnisse einpreisten. Es gibt einen massiven
politischen Stillstand , der auf eine regierungsseitige Ruhe zurückgeht. Aktien lieben das.
Die Ängste aus 2021 werden bis zum Herbst schwinden. Die Gegenmittel sind bereits vorhanden, sagt
Fisher. Mit nachlassenden Versorgungsengpässen wird auch die Inflation zurückgehen, sodass die
langfristigen Zinsen weiterhin günstig bleiben. Und Omikron? Es wird sich als hoch ansteckend, aber
wohl milder erweisen. Der Stillstand zieht sich weiter in ein großes Jahr 2023 – und möglicherweise
2024 . US-Aktien sind in 92 % aller dritten Amtsjahre von Präsidenten gestiegen, seit 1939 sind sie gar
nicht mehr gefallen. Und im vierten Jahr? Ging es in 83 % der Jahre aufwärts, mit durchschnittlich elf
Prozent Rendite.
Anmerkung Gerhard Vorwagner: Ken Fisher hat mehr als 10 Bücher zum Thema „Investments“
geschrieben, darunter 4 New York Times Beststeller. 1979 gründete er „Fisher Investments“ und
verwaltet mittlerweile ca. 200 Milliarden US Dollar an Kundengeldern. So nebenbei zählt Ken zu
den 400 reichsten Amerikanern.