Die aktuelle Krise hat uns nicht nur auf neue Weisen geprüft, sondern auch bekannte Herausforderungen wieder ins Bewusstsein gerufen. Beispielsweise die fehlende Pensionssicherheit für die nächsten Generationen. In meinen Vorträgen bzw. Workshops versuche ich auf diese Thematik einzugehen und rate jungen Menschen zur Anlage in ETFs. Von der Politik fordere ich staatliche Förderungen und Steuererleichterungen, um das Staatsbudget nachhaltig zu entlasten und die Pensionsvorsorge auch für Menschen mit geringem Budget zu erleichtern.

Bei „BabyBudget“ ist der Name Programm. Mittels ETFs (Exchange Traded Funds) gelingt es auch Herrn und Frau Österreicher (gilt ebenso für deutsche Staatsbürger und unsere Eidgenossen aus der Schweiz) langfristig eine Durchschnittsrendite von mehr als 8 % p.a. zu erzielen. Gerne möchte ich so zur Lösung des Pensionsproblems beitragen. Bereits vor der Corona-Krise musste der Staat ca. 14 % des BIP zu den Pensionen zuschießen. Die aktuelle Situation hat das Bewusstsein der Menschen für Inflation, Vorsorge und die Pensionssicherung geschärft. Im Jahr 2030 wird mehr als ein Fünftel der Bevölkerung älter als 65 Jahre sein – unter diesen Voraussetzungen kann der Generationenvertrag nicht mehr funktionieren. Dafür brauchen wir nun Lösungen, damit die Jungen nicht durch die Finger schauen.

Laut einer von „Baby Budget“ durchgeführten Umfrage glaubt bereits mehr als die Hälfte der18 bis 34-Jährigen nicht mehr daran, ausreichende Pensionen zu erhalten. Aktien bieten Schutz vor Inflation. Daher stellt sich für die jüngere Generation immer öfters die Frage, wie sie ihr Geld anlegen und insbesondere vermehren können. Die von der EZB verfolgte Nullzinspolitik macht es seit einigen Jahren unmöglich, Sparguthaben zu vermehren. Nach Abzug der Inflation verlieren Sparer zurzeit ca. 2 % pro Jahr. So kann niemand seine Zukunft absichern.

Eine aussichtsreichste Veranlagungsform sehe ich im Kauf von Aktien. Im Zeitraum von 1802 bis 2012 brachten US-Aktien eine jährlicheRendite von 8,1 % (inflationsbereinigt immer noch über 5%) und boten überdies auf lange Sicht einen extrem guten Schutz gegen Inflation. Im Vergleich dazu erwirtschafteten 10-jährige amerikanische Staatsanleihen und der EURO-Leitzins bei ebenfalls gleich hoher Gewichtung inflationsbereinigt nur 2,26 %. Seit einigen Jahren liegt diese Zahl bei null. Das bedeutet, Staaten leihen sich auf die Dauer von 5 bis 10 Jahren Geld kostenlos (gilt vor allem für Europa).

Ein Aktiendepot zur Geburt.
Aktien genießen im deutschsprachigen Raum immer noch einen schlechten Ruf, ihnen wird ein hohes spekulatives Risiko zugeschrieben.
Ich möchte hiermit eine Lanze für das „Baby-Budget“ brechen und schlage vor, dass Eltern, Großeltern, Verwandte ihren Kindern zur Geburt kein Sparbuch mehr anlegen, sondern ein Aktiendepot eröffnen in das jährlich, halbjährlich oder monatlich in Form eines ETF-Sparplans eingezahlt wird. Aufgrund des Zinseszinseffektes und unter Reinvestition sämtlicher Dividenden liefern auch kleine Beträge ab 20 Jahren Laufzeitjährliche Renditen von 8 –9 %.

Politik muss handeln

Um diese Anlageformen zugänglicher zu machen und eine breitere Akzeptanz zu ermöglichen, sehe ich die Politik in der Pflicht: Ich wünsche mir, dass der Staat beginnt derartige Investments steuerlich zu fördern. Nämlich in der Form, dass ein Teil des Bruttobezuges unversteuert in Aktien angespart werden darf. Der Dienstgeber könnte diesen Betrag z.B. verdoppeln. Ähnlich dem amerikanischen Modell „401k“ oder der steuerlich begünstigten privaten Vorsorge der Schweiz. Dem wachsenden Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung käme dieses Modell in jedem Fall zu Gute.